Mittwoch, 14. November 2012

Fr.- Do. 19. – 25. Oktober 2012

Aufgrund der Tatsache, dass mein Laptop den Geist aufgegeben hat, komme ich leider erst jetzt dazu, die Berichte der letzten 3 Wochen zu verfassen und hoffe, dass ich alles rekapitulieren kann und nichts vergesse.

Los bailes, la comida y otras cosas


 Freitag bin ich mit einigen Leuten, die ich vom Tennistraining  kenne, Abendessen gegangen. Yura hat mich mit dem Auto abgeholt und anschließend sind wir nach Córdoba gefahren.
Der Abend war ziemlich lustig und gegen 23.00 Uhr war ich zu Hause. Von draußen schallte zwar laute Musik, aber da ich am nächsten Tag früh aufstehen „musste“ entschied ich mich, meiner Neugier nicht nachzugehen.



Am Samstagmorgen ging es dann mit Silvia zu einem Treffen von einigen Schülern ihrer Schule in Córdoba.
Dieses Treffen fand anlässlich des Geburtstages der Schule statt und
ist sozusagen eine Generalprobe gewesen, da es die letzte Probe vor der Aufführung in der Schule war. Viele traditionelle Tänze wurden geübt und nicht nur die Schülerinnen tanzten, wie es in Deutschland wahrscheinlich üblich wäre, sondern mindestens genauso viele Jungen.
Silvia tanzte mit 7 weiteren Mädchen eine Art Salsa und ich wurde gefragt, ob ich mit ihnen proben möchte.
Da ich, meiner Meinung nach, zwei linke Füße habe, wollte ich eigentlich lieber zuschauen, habe mich aber glücklicherweise doch dazu entschlossen, „die Hüften
zu schwingen“ – Gute Entscheidung, denn es hat wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Nachdem die Probe von Silvias Gruppe vorbei war, haben wir uns dort noch einige Zeit hingesetzt, um den Anderen zuzuschauen.
Jeder, der dort tanzte, konnte es wirklich gut und gerade von dem Rhythmusgefühl der männlichen Gattung war ich äußerst überrascht. Während ich die Proben der Schüler beobachtete, kam ich auch mit einigen Leuten ins Gespräch und wir sprachen viel über die Kultur in Mexiko – hauptsächlich den Tänzen.

Von Region zu Region unterscheiden sich die Tänze, aber überall gibt es traditionelle Aufführungen an bestimmten Feiertagen oder zu bestimmten Ereignissen.

Hier in der Region Veracruz habe ich bis jetzt immer eine Art „Stepptanz“ gesehen. Die Jungen, die bei diesem Tanz mitmachen, werden „Charros“ genannt (wortwörtliche Übersetzung: Reiter).
Ein Junge fragte mich dann, ob es in Deutschland auch traditionelle Tänze gäbe und wie unsere Kultur so wäre.
Diese Frage fand ich ziemlich interessant, da mir nach langem Nachdenken einfach nichts eingefallen ist, was ich zu der deutschen Kultur erzählen könnte, was die deutsche Kultur überhaupt ist.
Mexiko ist ein Land mit sehr vielen Traditionen, Tänzen und Alltagskulturen. Allein das Essen würde ich als Kultur an sich bezeichnen, da es doch sehr speziell und einzigartig gegenüber anderen Ländern ist.
Deutschland wirkt in diesem Vergleich (Ich will ungern „langweilig“ sagen, weil das ein negativ konnotiertes Wort ist und ich es nicht gleich als negativ erachten würde) doch etwas eintönig.

 
Hier gibt es einige Sitten und Verhaltensregeln, die sich gefestigt haben. Einfache Redewendungen, die man häufig hört oder auch die wohl häufigste Begrüßungsart: Küsschen auf die Wange.
In Deutschland, würde ich sagen, ist das alles „individueller“. Wenig gefestigtes, eine Mischung aus allem. So denke ich und ich finde das auch keineswegs negativ, aber dadurch fällt es mir schwer bzw. dadurch ist es mir nicht möglich, zu erklären, welche Kultur Deutschland hat.
Diese Frage hat mich wirklich mehrere Tage beschäftigt und ich habe viel über das Thema nachgedacht.
Ich muss ehrlich gestehen, eine gute Antwort hatte ich auf diese Fragen nicht und auch jetzt wüsste ich immer noch nicht, was ich großartig über die „deutsche Kultur“ erzählen könnte.
Gegen Mittag haben wir dann wieder den Heimweg angetreten und uns für die 10 minütige Busfahrt „Pambazo“ (Weißmehlbrötchen mit frijoles refritos und mayonesa) geholt, die es beispielsweise in vielen kleinen Supermärkten gibt.
Als wir gegen halb 2 bei dem Haus von Mireya ankamen, war das Mittagessen fertig.
Für das Mittagessen wird sich in Mexiko, so wie ich das bis jetzt erlebt habe, immer viel Zeit für die Zubereitung genommen und auch für das zusammen sitzen am Mittagsstisch, es gibt immer mehrere Gänge und es ist die Hauptmahlzeit.



Leider verschwommen,
aber was soll's.
Nach dem Essen saßen wir noch etwas beisammen und anschließend hat Mireya mich nach Hause gebracht, da ich für den Abend wieder mit Rafa verabredet war. Also habe ich mich das erste Mal abends im Dunkeln, alleine auf den Weg nach Córdoba gemacht (mit dem Bus natürlich), dort sind wir ein bisschen durch die Einkaufsstraßen gebummelt und haben nach einem Geschenk für Fatima gesucht. (Mehr dazu, wenn ich etwas über meinen Sonntagabend berichte).
Nachdem wir fündig geworden sind, sind wir wieder zum Zentrum von Córdoba gelaufen. Dort ist Freitags, Samstags und sonntags eine Art „Lichterspiel“. Dabei wird das Rathausgebäude bei 2 Liedern beispielsweise dem bekannten „La Babamba“ unterschiedlich beleuchtet – mehr dazu zeigt das Video. Es war wirklich sehr schön anzusehen.

Anschließend haben wir noch zusammen Tortas (Ich würde es als eine Art großer Sandwich bezeichnen) gegessen.



Mein Sonntag war auch schon ziemlich verplant, da Mireya mich eingeladen hatte, zur Kirche zu kommen.
Aufgrund dessen dass der Pfarrer einige Nächte zuvor ausgeraubt wurde, verkauften Mireya und das Team von „El sabor de la chef“ Empanadas und andere mexikanische, kleine Speisen.  Das eingenommene Geld kam der Kirche zu Gute. Ich verbrachte dort den ganzen Tag, half ein wenig (wenn sie mich denn mal gelassen haben) und habe durch die Mengen, die ich gegessen habe, wahrscheinlich auch einiges zum Verdienst beigetragen.
Gottesdienste bzw. Messen sind jeden Tag und sonntags dreimal. Um 8.00 Uhr, um 14.00 Uhr und um 19.00 Uhr. Ich habe mit Silvia die Messe um 14.00 Uhr besucht.
Die Kirche war voll und nicht nur an der Besucheranzahl in der Kirche lässt sich feststellen, dass Religion eine große Rolle spielt, auch überall anders, zeigt sich immer wieder, dass der Glaube hier sehr präsent und intensiv ist.
Vor den Mahlzeiten wird gebetet, viele, viele Kreuze sind in den Häusern und Autos, viele religiöse Bilder in den Bussen und Häusern. Es gibt auch viele Geschäfte, die speziell darauf ausgerichtet sind, Kreuze und religiöse Bilder oder Ähnliches zu verkaufen und auch außerhalb der Häuser lassen sich wirklich eine Menge religiöse Dinge sehen.






Von links: Alex' Ehefrau, Alex undFatimas
Onkel
Das Essen wurde von morgens bis abends verkauft, ich musste allerdings schon um 17.00 Uhr gehen, da ich auf den Geburtstag von Fatima eingeladen wurde.
Fatima ist die Tochter von Lalo, meinem Chef. Sie ist an diesem Tag 7 Jahre alt geworden und Lalo hatte unter anderem auch mich eingeladen, abends vorbeizukommen und mit ihnen etwas zu Essen und trinken.
Also hat Alex mich mit seiner Frau abgeholt und wir sind zu Lalo gefahren. Dort habe ich dann seine Frau und noch einige Verwandte kennengelernt, es wurde lecker gegessen und geredet.



 















Die darauffolgende Woche began sehr ruhig, da Montag und Dienstag freie Tage waren.
Diese verbrachte ich viel in Córdoba. Ich bin etwas durch die Läden geschlendert und habe beispielsweise in einem Restaurant mein neues Lieblingsgericht „Enchiladas con Salsa Verde“ gegessen.

In den darauffolgenden zwei Tagen wurde wieder die normale Arbeit angetreten.

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