Donnerstag, 15. November 2012

Mo. – So. 29. Oktober – 03. November 2012

"Días de los muertos"


Die Woche begann wie normalerweise immer wieder montags um 9.00 Uhr und da ich keinen Laptop hatte, verbrachte ich die 3 Arbeitstage Montag, Dienstag und Mittwoch mit Vokabeln lernen.
Donnerstag und Freitag wurde nicht gearbeitet, da Freitag und Samstag „Dias de los Muertos“ waren.
Donnerstag ging es aber erstmal mit Alex zu einem Freund von ihm, bei dem wir Pizza gegessen haben. Da Ricardo dann ins Kino wollte, sind wir in Córdoba anfangs etwas planlos umhergeirrt. Dann aber eine Bar gefunden, in der wir uns niedergelassen haben.Danach war ich bei Yura auf eine „Halloweenparty“ eingeladen.
Ich hatte schon Angst, ich sei die einzige Person, die kein Kostüm trägt, konnte aber froh sein, mir keins gekauft zu haben, weil absolut niemand verkleidet war.
An dem Abend lernte ich viele neue Leute kennen und bin auch erst spät nachts ins Bett. 

Freitag war dann der erste Feiertag.
„Día de los Muertos“ gehört zu einem der wichtigsten Feiertage der Mexikaner und findet immer am 1. und 2. November statt. Man sollte diese Tage keinesfalls verwechseln mit dem Fest „Halloween“, das es in den USA gibt, auch hier von einigen gefeiert wird und nichts mit dem „día de los muertos“ zu tun hat.
Der Tag der Toten ist hier in Mexiko schon ein jahrhundertealtes Ritual.
Man könnte jetzt denken, dass an diesem Tag um die Toten getrauert wird, das ist allerdings eine falsche Annahme.
Denn dieser Feiertag ist ein fröhlicher Tag, an den Gräbern gibt es teilweise „fiestas“, man ist nicht melancholisch oder fürchtet sich vor dem Tod – ganz im Gegenteil. Man lacht sozusagen über den Tod. Den Umgang mit dem Tod würde ich als sehr ironisch bezeichnen. Schon Wochen vorher kann man in vielen Schaufenstern verkleidete Skelette sehen, viele Totensymbole und Karikaturen. Man kann in vielen Geschäften eine Menge dieser Dekorationen kaufen und in den Supermärkten gibt es „pan de los muertos“ (süßes Totenbrot). Tamales, ein sehr traditionelles mexikanisches Gericht, wird an diesen Tagen auch bei vielen Familien gegessen. 
Die Häuser der Mexikaner sind meist schön verziert und in den meisten Häusern werden „ofrendas“ (wortwörtliche Übersetzung: Darbringung, Opfergabe) aufgebaut – ein Art „Altar“ , der den Toten gewimdet ist. Zempazuchitl ist eine Blume, die bei eigentlich fast allen „ofrendas“ zu sehen ist. Ich habe mir erklären lassen, dass diese Blume bei so vielen „ofrendas“ zu sehen ist, da sie eine sehr kräftige und herausstechende Farbe hat und oft gibt.
Samstag bin ich nachmittags nach Córdoba gefahren, um mir einige „ofrendas“, die von Schülern verschiedener Schulen aufgebaut wurden, anzusehen.
Während man sich diese näher anschaute, erzählten die jeweiligen Schüler etwas zu den Hintergründen ihres Altars, was sehr interessant war.

 
 Ofrendas von verschiedenen
Schulen.








 




































Freitag habe ich mich etwas ausgeruht und war nur im Park im Fortín, um „Antojitos“ zu Essen. Viele kleine Küchen bieten dies an. Dabei handelt es sich um meist typisch mexikanische Vorspeisen. Ich für meinen Teil präferiere „Picaditas“.Den Freitagabend habe ich mit Alex und Ricardo verbracht.
Samstagabend bin ich mit Mireya nach Orizaba gefahren, da sie dort einige Dinge zu erledigen hatte. Nachdem alle Einkäufe getätigt waren, haben wir uns noch einen Maiskolben am Stiel geholt. Die eine Seite mit Zitrone und Chili, die andere mit Mayonese und Parmesankäse. Diese kann man meist erst abends kaufen und sie sind oftmals an einigen kleinen Ständen am Straßenrand.
Mit Mireya mache ich fast jedes Wochenende was und wenn es nur eine Stunde in die Kirche gehen ist. Auf dem Heimweg mit dem Bus hat sie mich auch zu sich nach Hause an Weihnachten eingeladen, was ich mich unglaublich gefreut hat. Weihnachten werde ich zwar nicht in Fortín sein, aber dass sie mich zu so einem familiären Fest einlädt.

Sonntag war dann wieder das Treffen der Missionare und ich war wieder eingeladen. Um 9 Uhr bin ich mit Silvia, Montze und 3 anderen Mädchen. Dieses Mal war das Treffen im Park von Córdoba und wir begannen mit einigen lustigen Spielen. Diesmal habe ich bei allem mitgemacht und deswegen auch leider keine Bilder machen können. 
Rafa hat heimlich geknipst
Alle Spiele sollten als Team bewältigt werden. Beim ersten richtigen Spiel sollten sich 3 Leute zusammentun und einer der 3 bekam aufgeblasene Luftballons an die Beine gebunden. Die Aufgabe der anderen beiden war es, die Person mit den Luftballons zu decken und schützen, da die anderen Gruppen versuchten, die Luftballons der anderen platzen zu lassen.
Die anderen Spiele kannte ich schon aus Deutschland, weswegen ich keinerlei Verständnisprobleme beim Erklären der Regeln hatte. Nach ca. 2 Stunden gab es dann einen Sitzkreis und eine Frau erzählte über die Aufgaben, die sie, die Missionare, haben und dass alle sozusagen eine Familie sind und jeder für den anderen da sein sollte. Auf diesem Punkt basierte dann auch das letzte Spiel: Es wurden Gruppen von 6-8 Personen gebildet und alle außer einer der Missionare bekam die Augen verbunden. Nun nahmen sich alle an die Hand und mussten auf den Vordermann vertrauen, der den Weg angab.
Die Wege waren teilweise wirklich kompliziert und schwer. Man musste Berge hochkrabbeln, unter Ästen durch oder beispielsweise auch auf einer Mauer balancieren und man hat einfach nichts gesehen. Dabei durfte kein Wort geredet werden - nicht gelacht, nicht gesummt.

Still zu sein, fiel manchmal gar nicht so einfach. So oft wie ich mir den Kopf gestoßen habe oder auch andere. Entweder man hört mal ein "Autsch" oder ein Kichern. Nach ca. einer Stunde sind wir zurückgekehrt. Anschließend gab es dort refrescos (Cola, Fanta, Sprite) und Snacks. Etwas später war ich dann noch mit Mago und einigen Mädchen bei Domino's eine leckere Pizza essen.





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