Donnerstag, 9. Mai 2013

20. April - 22. April 2013

Mein 20. Geburtstag in Mexiko!

Ja, also eigentlich habe ich, wie jeder andere Mensch auch, nur an einem Tag Geburtstag. In diesem Fall ist meiner am 21. April. Kuchen gab es für mich aber schon am 20. April, am 21. April ebenfalls und noch mal am 22. April.
Mein Geburtstag wurde eigentlich ganze drei Tage gefeiert und er wunder-, wunder-, wuuuunderschön! Man hätte mir wirklich keine schöneren Tage machen können.
Aber jetzt mal ganz von vorne:
Am Samstag habe ich mich mit Rafa verabredet, um ihn zu den Kolpingjugendlichen in Cordoba zu begleiten. Danach wollten wir zusammen etwas unternehmen und am Abend den Geburtstag mit Mago, Abby und anderen Kolpingjugendlichen reinfeiern.
Nach dem Treffen in Santa Rita sagt mir Rafa, er müsse noch ein paar Süßigkeiten kaufen und wolle kurz auf den Geburtstag einer Tochter seines Freundes. Er hat gefragt, ob ich mitkommen will und da ich eh nichts besseres vorhatte, habe ich zugesagt.
Wir stiegen in den Bus ein und fuhren in Richtung des Wohngebietes, wo auch Lalo und Finas Eltern leben. Nach dem Rafa erzählt hat, dass er ganz in der Nähe von Lalo wohnt, habe ICH auch noch die Idee gehabt und vorgeschlagen mal kurz bei Lalo vorbeizuschauen und ihn zu grüßen.
Angekommen in dem Wohngebiet, sahen wir schon Finas Auto vor dem Haus ihrer Eltern, was mich nicht sonderlich stutzig gemacht hat, da sie dort viele Wochenenden verbringt.
Als wir letztlich bei Lalos Haus ankamen und ich auch Alex' Auto gesehen habe und wir eintraten und Alex mit seiner Frau, Lalo mit seiner Frau und Tochter sowie Fina da saßen, dachte ich mir nur: Wie schön, dass sie sich auch außerhalb der Arbeit treffen und sich so gut verstehen.
Mittlerweile muss ich bei so vielen kleinen Hinweisen, die es doch gab und meiner absoluten Blindheit doch etwas schmunzeln.
Lalo fragte, ob ich ein Bierchen trinken und mich nicht setzen wolle. Da ich nicht wusste, wie viel Zeit Rafa hat und wann er auf dem anderen Geburtstag sein musste, habe ich ihn gefragt, ob es ok sei oder ob wir weiter müssen. Rafa meinte, es sei noch Zeit und so setzten wir uns hin und genehmigten uns ein Bier.
Nach ca. 15 Minuten ging es dann um die Arbeit und es war von irgendeiner Präsentation von Rafa die Rede. Ich wusste nicht genau, wofür er sie brauchte, aber Lalo meinte auch, dass es gut für mich sei, zu wissen, wie man eine solche Präsentation aufbaut und er mir die kurz zeigen wolle.
Also gingen wir vom Wohnzimmer ins Esszimmer...
.. Allerdings war da keine Präsentation, sondern ein Kuchen mit 20 brennenden Kerzen und alle standen plötzlich um micht herum und sangen mir schon ein Geburtstagslied.
Um den Kuchen stand noch anderes leckeres Essen und nach dem Lied gaben sie mir auch noch Geschenke!!
Da ich so eine Geburtstagsüberraschung noch nie hatte, weil ich natürlich weiß, dass meine Eltern und Freunde wissen, wann ich Geburtstag habe, und ich damit auch wirklich absolut gar nicht gerechnet habe, liefen mir erst mal ein paar Tränchen und auch wenn ich das gerade niederschreibe, muss ich doch Lächeln wir ein Honigkuchenpferd!
Nun, bevor dann der lecker zubereitete Salat von Fina, das leckere Hühnchen von Lalos Frau Rosi und das Essen von Alex und Mili gegessen wurden, gab es natürlich erst mal die "Mordida" - den Biss in die Torte.
Alle, die Alex, Fina und Lalo kennen, können sich denken, wer versucht hat, mich in die Torte zu drücken: Lalo natürlich.
Das Essen war gelungen, die Torte war lecker, die Überraschung war der Wahnsinn, der Abend war einfach unvergesslich!
Ein paar festgehaltene Momente:
Kimi am weinen.

und beim Kerzen auspusten!

Der leckere Erdbeerkuchen. (So wie auch sonst an jedem
meiner Geburtstag, nur diesmal nicht von Mama.)



Das Anschneiden.



Von Links: Lalo, Lalos Tochter Fatima, Lalos Frau Rosi,
ich, Alex Frau Mili, Rafa, Fina, Alex.




Ich wollte am liebsten noch länger mit allen dort bleiben und den gemeinsamen Abend genießen, aber Rafa hatte noch einiges geplant. So fuhren wir zu einer schönen Bar im Zentrum, saßen auf dem Balkon, tranken ein leckeres Michelada (Bier mit Salsa und Chili), quatschen mit den anderen Jugendlichen und machten uns dann in eine Disco, um zu tanzen.
Hierbei möchte ich noch mal bemerken, dass ich es frech finde, dass alle Mexikanerinnen so unverschämt gut tanzen können und ich mit zwei linken Füßen ausgestattet wurde! Aber wie dem auch sei: Wir hatten, trotz meiner befremdlichen "Moves" oder vielleicht auch gerade deswegen, unseren Spaß.







Nach wenig Schlaf holten mich Eloisa, ihre Tochter, Thalia und George am Sonntag um 10.00 Uhr morgens ab und luden mch zum Frühstück ein. Ganz schön vollgegessen und immer noch am Grinsen von einer Seite bis zu anderen, machten wir uns alle Strand-fertig, packten noch Liseth, Eloisas andere Tochter, ein und fuhren nach Veracruz. So verbrachte ich meinen ersten Geburtstag am Strand.
Neben der Überraschung, dass wir an den Strand fuhren, kam noch hinzu, dass sie jedem Restaurant heimlich mitgeteilt haben, dass ich Geburtstag habe, so bekam ich noch ca. 3 Mal Geburtstagsständchen  und Kuchenstücke. Eines leckerer als das Andere!
Nach dem Abendessen, sollte es gemütlich nach Hause gehen und der perfekte Tag blieb nicht ganz perfekt, aber definitiv noch lustiger.
Auf halbem Weg machte das Auto schlapp. Mitten in der Pampa und im Dunklen in Mexiko. Eloisas Töchter weinten, wir lachten und die Autofahrer, denen wir ca. eine halbe Stunde zuwinkten, damit sie anhalten, fuhren fröhlich weiter.
3 Frauen, 2 Kinder und ein Mann. Da hätte man doch etwas Zivilcourage zeigen und anhalten können, oder? Nach geraumer Zeit tat dies ein Mann auch.
Da die Benzinanzeige des Autos nicht wirklich funktionsfähig ist, dachte George erst, dass der Tank leer sei und so fuhr er mit dem Mann schnell zur nächsten Tankstelle, kam nach einiger Zeit wieder und füllte den Tank nach.
Doof nur, dass es daran anscheinend nicht lag. Also mussten wir mit dem kompletten Auto wohl zur nächsten Tankstelle in der Hoffnung, dass dort jemand ist, der uns weiterhelfen kann.
Hierbei durfte ich dann die mexikanische Weise, ein Auto abzuschleppen kennenlernen. Materialien zum Abschleppen eines Autos werden natürlich vollkommen überberwertet! Das Auto, was fahren kann, dotzt von hinten an das andere und schiebt es. Geht es bergab kann das Auto von selber rollen, wird es wieder langsam, wird einfach nochmal schön schwungvoll von hinten an das Auto angedotzt, da es hügelig war, kamen wir einige Male in den Genuss, durch das Andotzten nach vorne zu "fliegen".
Es war ein Traum, ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus. 
Weniger traumhaft war allerdings, dass uns die Leute an der Tankstelle ebenfalls nicht weiterhelfen konnten und sagten, dass dieses Problem in dieser, mittlerweile war es schon 12.15 Uhr, in dieser Nacht nicht mehr zu beheben sei.
Also mussten wir ein Taxi nehmen. Ein Glück, dass hier Taxis nichts so teuer sind wie in Deutschland. Für 500 Peso (ca. 30 Euro) kamen wir dann endlich in Cordoba an, von da ging es ab nach Fortín und um ca. halb 2- 2 lag ich dann auch mal im Bett.


Mit diesem süßen Luftballon standen sie
morgens vor meiner Tür.





Etwas zerzaust vom Wind. :)
Am nächsten Tag ging die Arbeit wieder los und hier gab es dann die dritte Torte. Um 4 Uhr begann mein Deutschkurs und alle waren zu spät (Ich war "etwas" sauer) bis sie dann alle gemeinsam mit Getränken, kleinen Geschenken wie Blumen und einer Torte mit der Aufschrift "Felicidades Kim" hineinkamen.
Mit einem Jungen habe ich mich mal über Musik unterhalten und wohl erwähnt, dass meine Lieblingsband "Paramore" ist. Er hat mir das Album von ihnen geschenkt. Ein drittes Mal in Folge zutiefst gerührt, aßen wir gemeinsam den Kuchen auf.
Das war dann aber auch der letzte Kuchen zu Ehren meines Geburtstags!
Ein Geburtstag, den ich nie vergessen werde. :)


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